Geschichte und Konzepte der Akademien beider Konfessionen als Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung der BRD.
Rezension
Mit der Gründung der Akademien stellten sich die Kirchen der Herausforderung, nach 1945 in einer neu gestalteten Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen. Zusammen mit den Kirchentagen waren sie laut Mittmann die bedeutendste Reaktion auf das Versagen der Kirchen in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. - Neue Aufgaben wuchsen den Akademien gegen Ende der 1960er Jahre zu, als die Kirchen ebenso wie andere traditionelle Institutionen immer stärker im Hinblick auf ihre Berechtigung hinterfragt wurden. Die Akademien dienten als Foren für die Verständigung und schufen Freiräume, in denen die Kirchen ihr Selbstverständnis im Hinblick auf die Gegenwartstauglichkeit überprüfen konnten. Mittmann verfolgt die Entwicklung bis in die späten 90er Jahre und stellt fest, dass trotz aktueller Umstrukturierungen, die Akademien bis heute zur "Selbstmodernisierung" der Kirchen beitragen.
Ein gut verständliches Grundlagenwerk zum gesellschaftlichen Diskurs der Kirchen in der Bundesrepublik vor dem Hintergrund ihrer organisatorischen und regionalen Besonderheiten.Rezensent: Rüdiger Sareika
Serie / Reihe: Geschichte der Religion in der Neuzeit Bd. 4
Personen: Mittmann, Thomas
Mittmann, Thomas:
Kirchliche Akademien in der Bundesrepublik / Thomas Mittmann. - Göttingen : Wallstein, 2011. - 264 S. ; 21 cm. - (Geschichte der Religion in der Neuzeit Bd. 4)
ISBN 978-3-8353-0864-0 kt. : EUR 29.90
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Buch