Das Buch ist eine Analyse der Arbeiter*innenklasse dieser Tage in Ost- und Westdeutschland.
Rezension
Marlen Hobrack hat eine wunderbare Mutter, deren Arbeitsbiografie und in Teilen auch Lebensweg hier erzählt wird. Viele harte Arbeitsjahre lagen dabei in der ehemaligen DDR und im heutigen Ostdeutschland. Die Autorin ist die zweite Tochter dieser bewundernswerten Frau, die insgesamt drei Kinder entbehrungsreich groß gezogen hat. Alle drei haben Abitur gemacht. Die erzählerischen Passagen des Buches sind die besten. Leider gehen sie fast unter bei all dem vielen theoretischen Schlussfolgern, dem ich manchmal mühevoll und widerwillig folgen musste. Das Buch verspricht im Untertitel die Erklärung der „Spaltung unserer Gesellschaft". Leider hält es das Versprechen nicht. Lesenswert und zutreffend sind die Feststellungen zur vernichtenden Missachtung schwer arbeitender Menschen, die zynische Benachteiligung derer, die in prekären Verhältnissen leben und das wiederholt deutlich gemachte Verfestigen des herrschenden Machtgefälles durch das deutsche Bildungssystem. Und nun? Perspektive?
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Hobrack, Maren
Hobrack, Maren:
Klassenbeste : Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet / Maren Hobrack. - München : Hanser Berlin, 2022. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-27477-8
Soziologie, gesellschaftliche Gruppen, soziale Fragen - Signatur: Sb - Bücher