Hertel, Frank
Knochenarbeit Ein Frontbericht aus der Wohlstandsgesellschaft
Buch

Ein Erlebnisbericht eines Mannes, der Knochenarbeit verrichtet, wenig dafür verdient und dennoch sein großes Lob ausspricht.


Rezension

Der Soziologe Frank Hertel verdient zwischenzeitlich sein Geld als Billiglohnarbeiter. Er schilderte diese Zeit unaufwendig und ohne Groll. Auf seine sehr persönliche Weise stellt er die Menschen dar, die als KollegInnen mit ihm malochen und wundert sich über die die Beliebigkeit des Geschehens in unserem Leben, das von Herren und Knechten, besonders von Knechten am Leben gehalten wird. Authentisch schildert er die Situation der behinderten Hannelore oder die des Russen Oleg. Sie und die Millionen anderen Menschen schuften für 8Ç in der Stunde, damit wir preisgünstig im Supermarkt einkaufen können. Und das in einem unmenschlichen Takt, der von Maschinen bestimmt wird. Seine Beurteilungen dieser Knochenarbeit sind nicht aufrührerisch oder depressiv. Er wünscht uns mehr Humor und weniger Angst vor dem Tod und alles müsste langsamer als bisher zugehen. Dann wäre das Leben etwas teurer, aber alle hätten mehr vom Leben. Eine Utopie? Mag sein, aber endlich leben können, das wäre schön.

Dieses Buch gehört in unsere Büchereien, um uns aufzurütteln.

Rezensent: Kurt Triebel


Personen: Hertel, Frank

Schlagwörter: Leben Zukunft Arbeit

Hertel, Frank:
Knochenarbeit : Ein Frontbericht aus der Wohlstandsgesellschaft / Frank Hertel. - München : Hanser, 2010. - 204 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-446-23579-3 kt. : EUR 14.90

Zugangsnummer: 0002/8063
Wirtschafts- und Finanzwesen, Arbeitswelt - Buch