Liebe, Selbstbestimmung und die Macht von Begegnungen.
Rezension
Chris und Koller begegnen sich im Park und fühlen sich sofort gegenseitig angezogen. Schnell beschließen sie, gemeinsam in einem alten Polo ans Meer zu fahren, doch die Fahrt entwickelt sich völlig anders als gedacht und wird zu einem abenteuerlichen Roadtrip. Erst besuchen die beiden gegensätzlichen jungen Männer Kollers Schwester Birte in Ludwigsburg, dann verschlägt es sie ins Ahrtal, wo gerade die Flutwelle alles zerstört hat. Doch endlich erreichen sie auch ihr eigentliches Ziel Klütz. Wie die Schöpfungsgeschichte ist Annika Büsings zweiter Roman aufgebaut: er spielt an 7 aufeinander folgenden Tagen. Neben der Liebesgeschichte von Koller und Chris, spielen die Natur und das Klima mit seiner Veränderung eine große Rolle. Während Koller extrovertiert seinen Gefühlen Lauf lässt, ist Chris reflektiert und zurückhaltend. Mit tiefen Einblicken in die Herkunft der Freunde, schöner klarer Sprache und vielen klugen Gedanken besticht der Roman und endet mit den Worten „Und siehe, es ist alles sehr gut“.
Nach dem aufsehenerregenden Debüt „Nordstadt“ legt Büsing einen weiteren äußerst lesenswerten Roman voller Emotionen und überraschenden Ereignissen vor.Rezensent: Stefanie Drüsedau
Personen: Büsing, Annika
Büsing, Annika:
Koller : Roman / Annika Büsing. - Göttingen : Steidl, 2023. - 174 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-96999-196-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher