Die junge Tänzerin und Prostituierte Srintil entdeckt ihr Selbstbestimmungsrecht – auch eine Allegorie auf das alte Kolonialreich und junge Indonesien.
Rezension
In der Fortsetzung des ersten Buches der Trilogie „Die Tänzerin von Dukuh Paruk“ erzählt dieser Roman die weitere Lebensgeschichte der Tänzerin und Prostituierten Srintil. Die nunmehr Siebzehnjährige erfüllt ihre Aufgabe nur bedingt der Tradition gemäß, denn sie hält in Liebe zu einem Mann, dessen Rückkehr aus dem Dienst in der jungen indonesischen Armee ungewiss ist, und beginnt sich zu weigern, weiterhin Freier zu empfangen. Sie trotzt allen Widerständen im Dorf, dessen Bewohner ihren profitablen Mittelpunkt in Gefahr sehen. Ahmad Tohari erzählt authentisch und kenntnisreich, wie die junge Frau nach aller Erniedrigung ihre Liebes- und Lebensfähigkeit selbst entdeckt und lässt auch den mit Indonesien und gar mit javanischer Kultur und Denkungsart nicht vertrauten Lesenden eintauchen in diese ferne Welt, die aus seinem kritischen Blickwinkel betrachtet gar nicht so fremd erscheint.
Rezensent: Beate Carle
Personen: Gornik, Giok Hiang Tohari, Ahmad
Tohari, Ahmad:
Komet in der Dämmerung : Roman / Ahmad Tohari. Dt von Giok Hiang Gornik. - Berlin : Horlemann. - 224 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-89502-057-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher