Ein persönlicher Bericht über die Sonnen- und Schattenseiten einer langjährigen Fernbeziehung.
Rezension
Eine ehrgeizige Journalistin liebt einen charmanten Kneipenbesitzer. Das Problem: Sie lebt wahlweise in Hamburg oder Berlin, er hat seine Kneipe in Leipzig. Die Lösung: Fernbeziehung – und das über mehr als zehn Jahre. Die Ich-Erzählerin berichtet in knappen Episoden von den Vor- und Nachteilen dieses alternativen Beziehungsmodells, das in Deutschland inzwischen fast jedes dritte Paar mehr oder weniger freiwillig praktiziert. Sie spart dabei kein Thema aus, sei es die Bedeutung von schönen und tückischen Ritualen, die Schwierigkeiten des Streitens und Versöhnens aus der Ferne, die Unmöglichkeit eines entspannten Sexuallebens oder der wöchentliche Wahnsinn im Reiseverkehr – egal ob mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug. Ratschläge zum Gelingen einer solchen Partnerschaft gibt die Erzählerin keine. Dafür lösen die Szenen jede Menge Déjà-vu-Effekte aus, die erfahrene Fernbeziehungs-Liebende schmunzeln lassen. Der persönliche Bericht ist ein Plädoyer dafür, die Liebe des Lebens nicht wegen der Karriere zu verlassen, gleichzeitig die eigenen beruflichen Träume nicht zu vernachlässigen und den Mut aufzubringen, immer mal wieder ernsthaft zu fragen: Ist es das alles noch wert?
Ein kurzweiliges und vergnügliches Hörbuch, besonders für HörerInnen, die selbst Erfahrung mit Fernbeziehungen haben.Rezensent: Nina Theka
Personen: Kowitz, Dorit Sawatzki, Andrea
Kowitz, Dorit:
„Kommst du Freitag?“ : Mein wunderbares Fernbeziehungsleben / Dorit Kowitz. Gelesen von Andrea Sawatzki. - Freiburg : Herder, 2011. - 1 CD ; 62 Min
ISBN 978-3-451-31710-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher