Ein allzu selbstherrlicher Märchenkönig verurteilt sich selbst zum Tode.
Rezension
Die Eitelkeit des Königs kennt keine Grenzen. Er erklärt seinen prächtig wachsenden Goldbart für unantastbar und verbietet das Barttragen bei Todesstrafe für jede andere Kreatur. Als sein Bart nach der Umrundung der Weltkugel wieder zum Königspalast zurückwächst und per Irrtum als ein fremder Bart identifiziert wird, muss sich der König selbst hinrichten lassen. Große übertreibende und satirische Bilder geben dieser absurden und am Ende nicht ganz schlüssigen Erzählung über maßlose Eitelkeit und Dummheit einen starken Akzent. Vom König sehen wir nur ein aufgerissenes, schreiendes Maul und eine Menge dicht fließender Barthaare, in denen ganze Menschen wie in einem Meer untergehen. Der goldene Bart kringelt sich durch Straßen, Wüsten, Berge und Meere. Wo immer er auftaucht, verneigt sich die gesamte Schöpfung vor ihm. Betont große und farblich hervorgehobene Wörter verdeutlichen die Lautstärke der königlichen, sinnlosen Befehle.
Kindliche Betrachter werden etwas ratlos vor diesem satirischen Bilderbuch bleiben. Die Ironie der Bilder und Sprache richtet eher an den distanzierteren Blick des Erwachsenen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Verplancke, Klaas Flessenkemper, Klaus
Verplancke, Klaas:
König Goldbart / Klaas Verplancke. Dt. von Klaus Flessenkemper. - Zürich : minedition, 2021. - O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm. -
ISBN 978-3-03934-007-1
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher