In Belgrad führt ein offensichtlicher Selbstmord von zwei Jungen erst zu einer Beerdigung und dann zum Eklat.
Rezension
Dieser sehr gut konstruierte Fall führt Milena Lukin, eine Juristin mit Sohn und einem geschiedenen Mann in Hamburg in die serbische Vergangenheit. Sie entdeckt, dass die getöteten Gardisten in der Hauptzentrale in Topcider einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Zusammen mit dem Anwalt Sinisa Stojkovic taucht sie immer tiefer in die Vergangenheit ein. Das Todesdatum, der 11./12. Juli führt sie zum dem Massaker von Srebrenica, das sich die serbische Armee auf die Schultern geladen hat. Christian Schünemann gelingt es, zusammen mit der Serbin Jelena Volic, sowohl dieses Verbrechen in den Blick zu bringen als auch in diesem Zusammenhang das Leben der Protagonistin vor Augen zu führen. Milena lebt mit ihrer Mutter und dem Jungen in einer Wohnung in Belgrad und hofft, dass ihre wichtige Arbeit zum Wohle des neuen Staates auch in Zukunft von Deutschland gestützt wird, der Junge sehnt sich nach seinem Vater in Hamburg, in allem werden die serbischen Schuldgefühle verbunden mit den Zukunftshoffnungen deutlich. Ein gutes Buch!
Dieses interessante und spannende Werk sollte viele Leserinnen und Leser finden.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Volić, Jelena Schünemann, Christian
Schünemann, Christian:
Kornblumenblau : Ein Fall für Milena Lukin / Christian Schünemann u. Jelena Volić. - Zürich : Diogenes, 2013. - 361 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-06833-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher