Ein jüdischer Intellektueller entwickelt sich vom hedonistischen Casanova zum asketischen Ultraorthodoxen.
Rezension
Nach seinem Erfolgsroman „Das Verschwinden des Josef Mengele“ legt der in Salzburg geborene und in Paris lebende Autor einen Roman über den jungen Juden Jacques vor. Er stammt aus einer aus Tunesien kommenden wohlhabenden Familie, die auch in Frankreich erfolgreich ist. Vom schüchternen Jugendlichen entwickelt sich Jacques zum Frauenhelden und erfolgreichen Journalisten. Sein Buch über Zionismus und Erotik wird von Rechten gelobt, aber vom jüdischen Mainstream verrissen. Als seine langjährige Beziehung zu einer deutschen Pianistin scheitert, gibt er seinem Leben in Jerusalem eine neue Wende und wird ein Ultraorthodoxer, d.h. zum Gegenteil seiner früheren Haltung.
Ein streckenweise amüsanter Roman, auch wenn die erste Hälfte durch eine Vielzahl amouröser Abenteuer allmählich ermüdet. Der Roman gibt Einblicke in innere Konflikte der französischen jüdischen Gemeinde, bleibt aber im Vergleich zum vorhergegangenen Roman leichtgewichtig.
Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Guez, Olivier Denis, Nicola
Guez, Olivier:
Koskas und die Wirren der Liebe : Roman / Olivier Guez. Dt. von Nicola Denis. - Berlin : Aufbau, 2020. - 336 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-351-03480-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher