Die Fallbeispiele verdeutlichen, wie die Folgen eines Krieges generationenübergreifend Spuren hinterlassen.
Rezension
Der Titel ist eine Neuausgabe des Taschenbuches. Die Resonanz auf das bereits 2004 erschienene Buch über die "Kriegskinder" war groß. So kam der Anstoß, auch über die Kinder der Kriegskinder zu schreiben. Gemeint ist die Generation, die zumeist in den 1960er Jahren geboren wurde. Ein Teil dieser sogenannten "Kriegsenkel" wurde von Eltern groß gezogen, die durch Kriegserlebnisse traumatisiert waren und zur glatten Bewältigung des Alltags nicht zurückschauen wollten. Deshalb waren die Erlebnisse der eigenen Eltern tabu, in denen es um Kriegs- und Fluchterfahrungen, um Armut, Hunger und Tod ging. In vielen ausführlichen Fallbeispielen kommen die "Kriegsenkel" mit ihrer Sozialisationsgeschichte zu Wort. Das Gemeinsame sind Unsicherheiten in der Lebensbewältigung, diffuse Ängste. Sich als "Kriegsenkel" definierend, beginnen sie auf die Prägungen in der Kindheit zu schauen, und kommen so zu den Defiziten der Eltern, die mit deren "Kriegskind-Erfahrungen" zusammenhängen.
Das Buch kann einen Dialog zwischen den Generationen eröffnen und auf diese Weise einen Beitrag zur Versöhung mit der eigenen Geschichte leisten.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Bode, Sabine
Bode, Sabine:
Kriegsenkel : Die Erben der vergessenen Generation / Sabine Bode. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2013. - 304 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-608-94808-0 kt. : EUR 9.95
Familie - Buch