Bachmanns Tagebuchaufzeichnungen aus den letzten Kriegsmonaten und der Zeit nach der Befreiung durch die British Army.
Rezension
Mit erstaunlicher Klarsicht schreibt die gerade 18jährige Ingeborg Bachmann in ihrem Tagebuch über die desillusionierende Situation kurz vor Kriegsende. Um so größer ist die Erleichterung und das Gefühl von Befreiung nach Kriegsende, der für sie der "schönste Sommer" ihres Lebens sei. Die Begegnung mit dem nur wenige Jahre älteren britischen Besatzungssoldaten Jack Hamesh, einem 1938 nach England emigrierten Wiener Juden, lässt sie emotional und intellektuell aufblühen, aber auch die Enge ihrer Umgebung erkennen. Als Hamesh nach Palästina auswandert, bleibt der Kontakt zu Bachmann bestehen. In den Briefen Hameshs (Ostern 1946 bis Sommer 1947) wird der weitere Weg Bachmanns gespiegelt, sie zeugen jedoch auch von den tiefen Verlusterfahrungen des jungen Mannes und seiner Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Bachmann. In einem ausführlichen Booklet werden die Texte erläutert.
Allen literaturgeschichtlich Interessierten werden diese erst jetzt herausgegebenen Aufzeichnungen und Briefe gern als Ergänzung zum Werk Bachmanns empfohlen.Rezensent: Doris von Eltz
Personen: Thalbach, Anna Deutschmann, Heikko Bachmann, Ingeborg
Bachmann, Ingeborg:
Kriegstagebuch / Ingeborg Bachmann. Gelesen von Heikko Deutschmann und Anna Thalbach. - Freiburg : Audiobuch, 2010. - 1 CD : Booklet ; 78 Min.
ISBN 978-3-89964-393-0
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Hörbücher