Klaus Kordon verarbeitet in seinem neuesten autobiografisch getönten Roman seine einjährige Haftzeit wegen Republikflucht aus der DDR.
Rezension
Manne Lenz, der Protagonist, will endlich zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern über Bulgarien und die Türkei die Republik verlassen. Doch sie kommen nicht weit. Noch vor dem Grenzübertritt werden sie verhaftet und voneinander getrennt. Niemand weiß vom anderen. Nach längerer Zeit erfährt er, dass Hannah, seine Frau, sich gleichfalls in der Hand der Staatssicherheit befindet, die Kinder wurden in ein Kinderheim gegeben. –Klaus Kordon ist zweifelsohne ein begnadeter Erzähler, der jeden Stoff mit Leben füllt und farbig gestaltet vermittelt. Hier geht es um einen entscheidenden Lebensabschnitt in seinem Leben und entsprechend dicht wie auch packend erzählt Kordon sehr intensiv von seiner Auseinandersetzung mit den Staatsorganen der DDR. Mitreißend erzählt und sehr zu Recht für den Deutschen Bücherpreis 2003 nominiert!
Der in bester Erzähltradition geschriebene Roman wird von Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen mit Gewinn gelesen werden. Diskussionswürdig ist das Beharren auf "Freiheit" und die Auseinandersetzung mit einer totalitären Erziehungsdiktatur. - 03/51Rezensent: Wolfgang Löffler
Personen: Kordon, Klaus
Kordon, Klaus:
Krokodil im Nacken : Roman / Klaus Kordon. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2002. - 795 S. ; 21 cm
ISBN 3-407-80893-3
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher