Eine Parabel über die Macht.
Rezension
Nachdem die Krone das Museum verlassen hat, sucht sie jemanden, der der Krone würdig ist. Es zeigt sich, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen ist, denn die mit der Krone verbundene Macht verändert ihre Träger. Der alte Mann wird militaristisch und lässt die zarten Tulpen exerzieren, der Müllmann wird von der Geldgier ergriffen, der Postbote will alles überwachen und beginnt die Briefe zu kontrollieren und so geht es weiter. Die Krone nimmt die unheilvollen Veränderungen wahr und verschwindet schnell wieder, um es auf ein Neues zu probieren. Am Ende beschließt sie, ins Museum zurückzukehren und achtet darauf, niemanden mehr mit der Krone zu berühren. Die Erfahrungen der Krone werden ohne Kommentar beschrieben. Das öffnet einen Raum für eigenes Nachdenken. Die Illustrationen verfremden und übertreiben, spielen mit ungewöhnlichen Perspektiven, mit Witz und Ironie. - Ein Bilderbuch, das den Machtmissbrauch so thematisiert, dass ein Zugang auf unterschiedlichen Verstehensebenen möglich wird. Die Parabel könnte unter Erwachsenen ein Einstieg in ein Gespräch über Macht sein, Kinder könnten angeregt werden, darüber nachzudenken, wie sie reagierten, wenn sie die Krone erhielten. Basteln kann man die Krone mit Hilfe der Anregungen auf dem Vorsatzblatt.
Rezensent: Ursula Führer
Personen: Janisch, Heinz Bansch, Helga
Krone sucht König. - 1. Aufl. - Wien : Jungbrunnen, 2006. - o.Pag.: überw. Ill. ; 26 cm
ISBN 3-7026-5776-2
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher