Der „DDR-Aussteiger-Roman“: Hiddensee als Zuflucht der Schiffbrüchigen der DDR, Sommer 1989.

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Rezension

Seiler erzählt die Geschichte des 24-jährigen Edgar "Ed" Bendler, der sich 1989 aus Halle zur Insel hoch im Norden der DDR aufmacht. Ed flieht im Roman vor einem Trauma, dem Verlust seiner verunglückten Freundin. Dort trifft er den mysteriösen Charismatiker Alexander Krusowitsch, genannt "Kruso", der Hiddensee auf geheimnisvolle Weise zu beherrschen scheint. Kruso versammelt seine „Jünger“, zwölf im Leben und im politischen System Gescheiterte und nun Saisonarbeiter auf der Insel in dem Gasthaus „Klausner“. Zwischen beiden Männern beginnt eine Freundschaft. Hiddensee ist in den Tagen ein Ort, an dem sich Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher, Menschen, die aus der DDR fliehen wollten, versammelten. Der Text ist auch ein Requiem für die Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen. Es ist das Jahr 1989 und nach und nach verlassen die Eingeschworenen die Insel, bis nur noch Ed und Kruso übrig sind und schließlich aneinander geraten. - Lutz Seilers erster Roman überzeugt durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache und wurde 2014 mit dem Deutschen Buchpreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Der Roman liest sich sehr flüssig; man „fliegt“ gleichsam über die Seiten.

Allen Büchereien gern empfohlen. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für LeserInnen von Gegenwartsromanen.

Rezensent: Christiane Spary

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Personen: Seiler, Lutz

Schlagwörter: DDR Ostsee Wende Dissidenten