Ein aus dem Iran stammender Intellektueller, der Events organisiert, wird durch die Nachricht vom Tod einer entfernten Bekannten existentiell verunsichert.
Rezension
Der in Köln lebende Orientalist und Schriftsteller erzählt in seinem kurzen Roman die Geschichte des Eventmanagers Dariusch, dessen Leben durch eine SMS über den Tod der etwa 30-jährigen Maike aus den Fugen gerät. Er traf Maike nur zweimal in Köln, um mit ihr und ihrer Chefin über die Abschlussfeier für einen Top-Manager zu sprechen. Doch Dariusch schätzte Maike, und außerdem erschüttert ihn der Tod der etwa Gleichaltrigen. Überstürzt reist Dariusch aus seinem französischen Feriendomizil nach Köln. Er lernt Maikes Mutter, ihren Onkel und ihren Freund kennen, erfährt aber trotzdem nicht allzu viel über sie. Dennoch verändert diese Erfahrung sein Leben. - Minutiös und einfühlsam notiert Kermani die oft widersprüchlichen Gefühlsregungen seiner Hauptfigur. Dabei beschäftigt Dariusch neben der Begegnung mit dem Tod vor allem seine Situation als gebildeter Iraner, der sich ständig gezwungen sieht, zu dem islamischen Fundamentalismus Stellung zu nehmen.
Der handlungsarme Roman mit vielen psychologischen Einblicken dürfte eine Leserschaft ansprechen, die sich für interkulturelle Fragen und die Auseinandersetzung mit dem Tod interessiert. Empfohlen ab größeren Büchereien.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Kermani, Navid
Kermani, Navid:
Kurzmitteilung : Roman / Navid Kermani. - 1. Aufl. - Zürich : Ammann, 2007. - 156 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-250-60104-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher