Deborah Copaken war Kriegsfotografin. Jetzt berichtet sie von den Kämpfen mit und in ihrem Körper.
Rezension
Man könnte meinen, dass es in Ladyparts um den weiblichen Körper und Gesundheitsthemen geht – aber Deborah Copaken zeigt nicht nur ihre gesundheitlichen Herausforderungen. Die Autorin und Kriegsfotografin berichtet aus ihrem Berufsalltag, Familienleben als getrennt-geschiedene Alleinerziehende und Dating-Wahnsinn im New York des 21. Jahrhunderts. Im Blick auf das Gesundheitssystem liest sich das Buch stellenweise wie eine Dystopie, vieles kann nicht aus dem US-amerikanischen Kontext übertragen werden. Die zeitgenössischen Memoiren sind dabei zwischen bedrückend und eindrücklich und zeigen eine mutige Frau. Copaken beeindruckt durch Willensstärke und Hoffnung inmitten diverser Herausforderungen. Eine Reflexion der eigenen Privilegien hätte allerdings noch um intersektionale Aspekte ergänzen können. Mit knapp 600 Seiten ist das Buch eher umfangreich und fordert einiges an Geduld.
Vor allem für Leser:innen mit sehr starkem Interesse am US-Gesundheitssystem, Arbeiten in der Medienbranche und Feminismus interessant.Rezensent: Sofie Fiebiger
Personen: Copaken, Deborah Zeitz, Sophie Lieke, Nina
Copaken, Deborah:
Ladyparts - Memoiren eines Frauenkörpers im 21. Jahrhundert / Deborah Copaken. Dt. von Sophie Zeitz u. Nina Lieke. - München : btb, 2024. - 605 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-442-77254-4
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