Drei Generationen einer deutschen Familie arbeiten sich an den Folgen eines "kolonialen" Engagements in Argentinien ab.
Rezension
Im 19. Jahrhundert kaufen sich zwei Brüder auf einer Estancia in der La Plata-Region ein. Der eine, Arzt, möchte sein Lungenleiden kurieren. Der andere, Pfarrer, hofft auf Selbstvergewisserung im Glauben. Schließlich holen sie noch ihre Schwester hinzu. Sie soll den Brüdern helfen und gleichzeitig ihre Neigung zur Hysterie heilen. Persönlichkeits-, Familien- und Wirtschaftskrisen beuteln die Kolonisten. Magischer Ruhepunkt ist eine Schamanin unbekannter Herkunft. Nach und nach zerbricht der Traum, in der Fremde überleben zu können. Aber noch für zwei weitere Generationen in Deutschland bestimmen die Farm und die mit ihr verbundenen (Alp-)Träume das Leben. Wie ein roter Faden zieht sich die unerfüllte Sexualität der Protagonisten durch die Geschichte. Dieser kann sich noch am ehesten die Schwester entziehen, weil sie sich mit der Sprache und der Kultur des Landes identifiziert.
Die in kurzen Passagen z. T. sehr deutliche Präsentation der Sexualität kann sowohl im Hinblick auf ihre Inhalte als auch im Hinblick auf die "Logik" der Handlung irritieren.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Ebmeyer, Michael
Ebmeyer, Michael:
Landungen : Roman / Michael Ebmeyer. - Zürich : Kein & Aber, 2010. - 364 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-0369-5570-4 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch