Im Jahr 1889 findet die einsame Jeanne durch die Begegnung mit dem Maler Vincent van Gogh zu sich selbst zurück.
Rezension
Jeanne ist 55 Jahre alt, ihre Kinder sind aus dem Haus und sie führt ein freudloses Leben an der Seite ihres Mannes Charles, der in Südfrankreich eine Nervenheilanstalt leitet und Jeanne kaum noch beachtet. Eines Tages wird ein außergewöhnlicher Patient in die Klinik eingewiesen, der Maler Vincent van Gogh, der sich kurz zuvor ein Ohr abgeschnitten hat. Die Wunde ist zwar verheilt, sein Seelenzustand jedoch ist desolat. Allein die Erzählungen über diesen unkonventionellen Mann rufen in Jeanne die Sehnsucht nach ihren ursprünglichen Zielen und Träumen als junge Frau wach. Sie setzt alles daran, den Künstler kennenzulernen und sorgt dafür, dass er in der freien Natur malen darf. Dort trifft sie ihn, und in langen Gesprächen mit ihm erkennt sie, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht, als mit ihrem geliebten Mann wieder eine glückliche Ehe zu führen. - Gekonnt verknüpft die Autorin die Fakten über van Goghs Leben und über das Ehepaar Trabuc, das es tatsächlich gegeben hat, mit einer fiktiven Erzählung über eine unscheinbare Frau, die beschließt, für ihr Lebensglück zu kämpfen.
Der einfühlsame Roman ist bestens für Patienten- und Gemeindebüchereien geeignet und wird vor allem Leserinnen berühren.Rezensent: Elisabeth Schmitz
Personen: Fletcher, Susan Dormagen, Christel
Fletcher, Susan:
Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte : Roman / Susan Fletcher. Dt. von Christel Dormagen. - Berlin : Insel, 2023. - 333 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-458-64367-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher