Gemeinden beginnen den Aufbruch: Für die "Kirche der kurzen Wege", für eine offene Parochie und eine behutsame Kontinuität in Gottesdienst und Seelsorge.
Rezension
Der Verfasser des Buches war Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg. Er ist durch umsichtige und reflektierte, ekklesiologisch fundierte Bücher - zu Fragen des Gottesdienstes und Gemeindeaufbaus - hervorgetreten. Möller ist kein Slogan-Hopper. Er unterstützt Bestrebungen, die kirchengemeindliche Arbeit vor Ort zu stärken und Tendenzen zur Zentralisierung, Hierachisierung und Episkopalisierung im Protestantismus, im Rahmen des sogenannten Reformprozesses, zu widerstehen. Aufgabe der Kirche bleibt, Notleidene aufzusuchen, Traurige zu trösten und dem sündigen Menschen Gottes vergebende Liebe auszusprechen. Möller stellt die Reformpyramide auf den Kopf, Reformen von unten statt von oben, reformatorische Konzentration statt schlagwortwaberndes Qualitätsmanagement, finanziell souveräne Gemeinden statt Vormundschaftlichkeit. Die Ortsgemeinde als Kirche für alle am Ort, als eigentliches Fundament von Kirche, taucht hinter dem Nebel der Reformwolken wieder auf. Man spürt es Möller an, dass er den Alltag der Parochie nicht nur vom Planen und Entwerfen kennt.
Ein interessanter Zwischenruf!Rezensent: Martin Weskott
Personen: Möller, Christian
Möller, Christian:
Lasst die Kirche im Dorf! : Gemeinden beginnen den Aufbruch / Christian Möller. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2009. - 140 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-525-69202-8 kt. : EUR 16.90
Theologische und kirchliche Strömungen der Gegenwart - Buch