In der Provinz sucht Mara Ruhe und möchte am liebsten nur schweigen, doch das ist nicht einfach umzusetzen à
Rezension
Mara war eine erfolgreiche Dolmetscherin, doch nun will sie nur noch ihre Ruhe, arbeitet in einem argentinischen Provinznest als Museumswärterin, vermeidet das Reden und legt einen Garten an. Doch so wie sie zuvor einmal eruptiv gegen die Worthülsen und Phrasen der Politiker rebelliert hatte, die sie übersetzen musste und längst entlarvt hatte, stemmt sie sich auch hier gegen ein selbstgefälliges, rückwärtsgewandtes und die Vergangenheit stilisierendes monotones Denken, als sie dem Präparator des Museums bei der Restaurierung zweier Ausstellungstücke des Museums assistieren soll. María Sonia Cristoffs Buch enthält viele reizvolle kleine Studien wie z.B. die der Beobachtung einer Fliege und interessante Verweise auf argentinische historische Literatur. Die Charaktere sind tiefsinnig und vielschichtig angelegt, die Welt, in der sie leben, ist hintergründig beschrieben. Jedoch kommt der anspruchsvolle Roman anfangs nur sehr langsam in Fahrt und ist stellenweise etwas zäh zu lesen.
Eher ein Buch für ein kleineres, an Lateinamerika und seiner Geschichte interessiertes, intellektuelles Publikum.Rezensent: Anne Rank
Personen: Cristoff, Maria Sonia
Cristoff, Maria Sonia:
Lasst mich da raus : Roman / María Sonia Cristoff. Dt. von Peter Kultzen. - Berlin : Berenberg, 2015. - 157 S. ; 20 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-937834-86-3 geb. : EUR 20.00
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