Sterben nach einem erfüllten Leben. Abschiednehmen von alten Menschen und Umgang mit der Trauer.

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Rezension

Der alte Dachs ahnt, dass er bald sterben wird, aber er fürchtet sich nicht davor. Seine Vorstellung vom Tod ist ganz klar, er wird seinen alten und schwachen Körper zurücklassen und durch einen langen Tunnel gehen. An seine Freunde denkt er und hofft, dass sie nicht zu traurig werden. An seinem letzten Lebensabend schreibt er einen Abschiedsbrief, schläft friedlich am Feuer zu Hause ein und fällt in seinen Traum vom „Langen Tunnel“. Alle Tiere sind tief betrübt über den Tod des Dachses, der Maulwurf fühlt sich besonders verlassen und unglücklich. Einen ganzen Winter lang trauern die Tiere, im Frühling besuchen sie sich und erzählen gemeinsam erlebte Geschichten mit dem Dachs. Diese Erinnerungen vertreiben die Traurigkeit, sie zeigen, was ihnen der Dachs an Kenntnissen und Erfahrungen weitergegeben hat. Am Schluss kann auch der Maulwurf für die schöne Zeit danken.
Im Stil der englischen Tierfabeln sind Bilder und Text idyllisch und märchenhaft gestaltet. Sanft colorierte Federzeichnungen stellen Tiere mit menschlicher Kleidung, Verhalten und Tätigkeiten dar.
Der Tod des alten Dachses wird sanft und ohne Angst beschrieben. Nach einem erfüllten Leben fühlt er seinen baldigen Tod, nimmt Abschied von seinem bisherigen Leben und bereitet sich auf den neuen Abschnitt vor. Dieses idealisierte Sterben ist für Kinder annehmbar und wirkt entlastend, wenn sie sich z. B. mit dem Tod der Großeltern auseinandersetzen müssen. Im Zentrum der Geschichte steht die Trauer der Zurückgelassenen, sie hat zunächst fast lähmende Wirkung. Nur langsam können sich die Freunde davon lösen und lernen, die Erinnerungen als etwas kostbares zu bewahren. Die erlebte Trauer ist ein wichtiger Prozess, jeder Abschiednehmende findet seinen eigenen Weg. Dass diese Phase auch lange dauern kann, zeigt die Verbindung mit dem Jahreszeitenwechsel.

Für Vor- und Grundschulkinder leicht verständlich. Zeitlos, auch für ältere Kinder und Erwachsene ansprechend.

Rezensent: Gunda Wiedenbruch

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Personen: Varley, Susan

Schlagwörter: Tod Sterben

Interessenkreis: Großdruck