Einem rückfälligen Schwerverbrecher gelingt im Gefängnis v.a. durch Yoga eine innere Umkehr.
Rezension
Der 1961 geborene Autor erzählt in seinem Bericht von einer unauffälligen Kindheit und wie er als Jugendlicher durch Drogen auf die schiefe Bahn gerät. Bei einem Überfall stirbt eine Frau, was zu einer Haftstrafe im berüchtigten Hamburger Gefängnis Fuhlsbüttel führt. Auf Bewährung entlassen wird er schnell rückfällig und stirbt fast bei einer Schießerei mit der Polizei. Doch angeregt durch seine Freundin und spätere Frau findet er durch Yoga einen Weg, seine Aggressionen zu überwinden. - An der Autobiografie sind die Aufarbeitung der brutalen Taten und die Auseinandersetzung mit den z.T. harten Haftbedingungen interessant. Gurkasch stammt weder aus einer sozial benachteiligten Familie, noch mangelt es ihm an Intelligenz. Trotz einer sozial integrierten Freundin wird er rückfällig. Erst die intensive Auseinandersetzung mit Yoga, später aber auch die Wiederannahme des evangelischen Glaubens führen zur inneren Umkehr, zur sozialen Eingliederung und zum Einsatz für andere Strafgefangene, denen er heute Yoga beibringt.
Die glaubwürdige Autobiografie ist ein guter Ausgangspunkt für Gespräche über Chancen und Grenzen der Hilfe für Strafgefangene.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Gurkasch, Dieter
Gurkasch, Dieter:
Leben Reloaded : Wie ich durch Yoga im Knast die Freiheit entdeckte / Dieter Gurkasch. - München : Kailash, 2013. - 252 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-424-63084-8 geb. : EUR 18.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch