Roman in 31 Episoden, die vom plötzlichen Abgrund im Alltäglichen erzählen.
Rezension
Peter Henning kann erzählen. Das macht seine Geschichten stark und lesenswert. Da läuft ein Junge in ein Auto, aber der Fahrer hat keine Fahrerlaubnis und will darum nicht mit dem Verletzten ins Krankenhaus. Ein Engländer reist wegen seiner Scheidung nach Zürich, trifft eine Schöne, ist fasziniert von ihr, gerät dann aber in Panik und verlässt sie schnell... Ein Mann zwingt mit vorgehaltener Flinte ein Liebespaar, eine Grube zu schaufeln und sich hineinzulegen... - Die handelnden Personen sind im Aufbruch, suchen ein bisschen Glück, stehen am Scheideweg, pendeln zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Viele von ihnen werden plötzlich erschreckt durch ein Beben, das den Boden unter ihnen erfasst - Stöße eines leichten Erdbebens, wie sich in der Folge herausstellt.
Die Geschichten enden offen, erfahren aber spät häufig in einem anderen Text und mit verändeter Figurenkonstellation einen neuen Akzent oder verblüffenden Schluss. Fast mehr als das einzelne Geschehen beeindruckt die Sprache des Autors, der seine Geschichten als Roman (Episodenroman) verstanden haben möchte. Für Viele.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Henning, Peter
Henning, Peter:
Leichtes Beben : Ein Roman / Peter Henning. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau, 2011. - 329 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-351-03356-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher