Gesellschaftsroman aus Russland über eine Frau, die ihr Leben trotz vieler Hindernisse nur nach ihrem Herzen ausrichtet.
Rezension
Ada wächst behütet auf bei den Großeltern, die den einstigen feudalen Lebensstil beibehalten. Als junge Frau ist sie nicht sehr zielstrebig, doch durch den ihr eigenen Charme öffnen sich viele Türen. Ihr gesamter Lebensweg verknüpft die gerade herrschenden politischen Systeme mit den Männern, die ihr wichtig sind: Ihr adliger Großvater rettet nicht nur seine Würde, sondern mit List auch den Familienschmuck durch die kommunistische Ära. Ossja, Ehemann Nummer eins, ist mehr mit seiner Arbeit als Arzt verheiratet, während Adas Liebhaber Leon als KGB-Agent treu dem sowjetischen Staat dient. Nach seinem Tod ist Ada zwar nach wie vor finanziell gut abgesichert, doch ohne Liebe, bis der Dissident Swerjew in ihr Leben tritt. Er steht für die Perestroika, die das Land mittlerweile öffnet für alle möglichen Strömungen. Doch für Ada ist nur der Mensch wichtig, nicht das System, dem er dient.
Ein großartiges Buch, leicht und doch gehaltvoll, das in vielen Büchereien, auch Krankenhausbüchereien, seine LiebhaberInnen finden wird.Rezensent: Margarete Barth-Specht
Personen: Tokarjewa, Viktorija
Tokarjewa, Viktorija:
Leise Musik hinter der Wand : Roman / Viktorija Tokarjewa. Dt. von Angelika Schneider. - Zürich : Diogenes, 2013. - 170 S. ; 19 cm. - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-257-06861-0 geb. : EUR 19.90
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