Eine Biographie als faszinierendes Gesamtbild einer der wichtigsten Epochen Europas: der Renaissance.

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Rezension

Es gibt eine unüberschaubare Anzahl von Einzelheiten aus Leonardos Leben, aber seine Gestalt bleibt seltsamerweise ungenau verschwommen. Die Eckdaten sind klar: Leonardo ist der illegitime Sohn eines Notars aus Vinci (dann Florenz), homosexuell, allseitig begabt als Maler, Forscher, Erfinder, Architekt, Pathologe, Ingenieur. Sein Hang zu Perfektionismus machte ihn bei Auftragsarbeiten unzuverlässig - er brach die Arbeiten einfach ab.
Mai gelingt es, mit ungeheurem Wissen über die Zeit, die Renaissance vor allem als philosophisch prägende Epoche Europas herauszuheben, die ihren Wurzelgrund in dem brodelnden und unruhigen Stadtstaaten Italiens - Florenz, Mailand, Padua - hat. Er arbeitet alle Facetten aus dem philosophischen Blick heraus auf und hält so die vielfältigen Talente Leonardos im Fokus, auch die Bezüge zu Dichtern, Bildhauern, Malern und gewalttätigen Herrschern bleiben so deutlich.

Ein brillantes, aber schwieriges Buch, das ohne Vorkenntnisse philosophischer und historischer Zusammenhänge schwer zu lesen ist. Die Detailfülle und Recherchegenauigkeit entschädigen den kundigen Leser für die Lesearbeit.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller

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Personen: Mai, Klaus-Rüdiger

Schlagwörter: Philosophie Renaissance