Roman über Sinnfindung im Alter.
Rezension
Die Ich-Erzählerin, eine Professorenwitwe, entschließt sich, ihre Villa zu verlassen, um ihren Lebensabend im Altenheim zu verbringen, begleitet von ihrem Hund Cora und ihrem Laptop. Im Park begegnet sie bei Spaziergängen dem, sympathischen 16 jährigen Russlanddeutschen Wowa. Sie lernt ihn in seiner gesamten emotionalen, schulischen sowie zwischenmenschlichen Problematik kennen - und lieben. Sie übernimmt für ihn die Verantwortung, die ihm seine Familie, aufgrund großer Integrationsschwierigkeiten, nicht geben kann. Selbstbewußt signalisiert die einfühlsame Protagonistin ihre freudige Entschiedenheit an diesem intensiven "Erziehungseinsatz", der ihren Alltag neu definiert. Sie ist glücklich über ihre späte Beteiligung am Entwicklungsprozess eines Heranwachsenden, durch die ihr Alltag eine neue Sinngebung erhält. - Ein wunderbares Buch, das alle Facetten des Alterns beleuchtet. Liebevoll-ironische Reflektionen der Vergangenheit sind eingebettet in eine lebendige Zukunftsperspektive. Mit dem 2011 erschienenen „Babuljas Glück“ (ISBN 978-3-86337-010-7) hat der Roman eine ebenso empfehlenswerte Fortsetzung gefunden.
Aufmunternde Bereicherung zum Thema „Alter“ und „Generationen“ für alle (Patienten-) Büchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Razumovsky, Dorothea
Razumovsky, Dorothea:
Letzte Liebe : Roman / Dorothea Razumovsky. - Frankfurt am Main : Weissbooks, 2009. - 150 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-940888-44-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher