Geschichten von Sterbenden zwischen 4 und 96 Jahren über die Musik, die sie im Leben und an dessen Ende bewegte.
Rezension
Über Jahre hinweg traf der Autor sich mit Menschen zwischen 4 und 96 Jahren am Ende ihres Lebens. Hauptthematik waren das Sterben und die Musik, die die Interviewten bewegte. In Spielszenen gibt eine Riege der brillantesten deutschen Sprecher:innen das wieder, was 17 Todgeweihte zu sagen hatten. Manchmal gerät der Gedanke an das Lied in den Hintergrund, oft werden Lebensgeschichten erzählt. Die ergreifenden Texte sind unterschiedlich lang, was nichts von ihrer Wucht nimmt, welche die Zuhörer:innen trifft. „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ (die Wahl eines Vierjährigen im Kinderhospiz) bis zu „Ciaccona di Paradiso e dell’Inferno“ sind nur einige der genannten Titel. Die verbindende Zwischenmusik hätte besser nicht ausgewählt werden können genauso wie die Aufmachung des Begleitheftes und dessen bewegender Text. Natürlich ist das (Hör-)buch unheimlich traurig. Wenn man genau hinhört, erkennt man trotzdem die Hommage an das Leben. Absolut hervorragend und nicht nur zum einmaligen Anhören.
Das Hörbuch sollte man unbedingt Erwachsenen anbieten, die wissen, dass „media vita in morte sumus“. Lebenshungrige wie Lebensmüde werden die schwere Kost zu schätzen wissen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Weiller, Stefan Mattes, Eva Herbst, Christoph Maria
Weiller, Stefan:
Letzte Lieder : Autorisierte Audiofassung / Stefan Weiller. Erzählt von Eva Mattes, Christoph Maria Herbst u.a. - Berlin : speak low, 2021. - 2 CDs ; 161 Min.
ISBN 978-3-940018-77-9
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Hörbücher