Das dramatische Porträt einer durch Lügen, Verschweigen und Gewalt in sich zerrissenen Familie.
Rezension
Tief in der amerikanischen Provinz führt eine verwitwete Mutter mit ihren fünf Kindern ein äußerst zurückgezogenes Leben. Die Kinder sind sich selbst überlassen und organisieren ihren Alltag, die Mutter kümmert sich kaum. Die 11jährige Tochter wird abends nach einem Streit von der Mutter aus dem Familienauto geworfen, mitten auf einer einsamen Landstraße. So der Beginn dieses Romans. Bereits nach den ersten Seiten erfasst den Leser ein ungutes Gefühl, zu verstörend ist die Situation. Es dauert lange, bis das Kind wieder auftaucht, einige Befürchtungen bewahrheiten sich und die Ferien nehmen für alle einen dramatischen Verlauf. Man benötigt ein solides Nervenkostüm und den Willen, die trostlosen Vorgänge in dieser desolaten Familie zu verfolgen, in der Hoffnung, dass alles sich zum Guten wendet. Tochter Libby schildert die Geschehnisse. Diese kindliche Sichtweise lässt genügend Spielraum für die eigene Phantasie, die aus dem düsteren Roman einen Thriller werden lässt.
Ein ungewöhnliches Buch für anspruchsvolle Leser*innen, die prekäre Familienverhältnisse ertragen können/wollen.Rezensent: Christiane Weppner
Personen: Mannion, Una Handels, Tanja
Mannion, Una:
Licht zwischen den Bäumen : Roman / Una Mannion. Dt. von Tanja Handels. - Göttingen : Steidl, 2021. - 344 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-95829-973-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher