Nele sucht nach Spuren ihrer Großmutter, die 1946 in Berlin vom Vater ihres farbigen Kindes zum Abschied ein wertvolles Gemälde geschenkt bekam.
Rezension
Dieses beachtenswerte Debüt ist ein Roman aus mehreren Geschichten, deren Verlauf sich miteinander verflicht, jede aber ein eigenes Gewicht hat. - In Nele Niebuhr als Protagonistin sind die vielfältigen Erzählstränge mit dem eigenen Schicksalsweg verbunden. Nele ist die Enkelin von Evelyn. Deren Tochter Gudrun, ein farbiges Besatzungskind,ist Neles Mutter. Neles Großvater, farbiger US-Soldat in Berlin, hatte Evelyn 1946 zum Abschied ein wertvolles Gemälde geschenkt. Einen Degas, wie man später erfährt. Aber die Großmutter hatte ihn, samt Bild, zurückgewiesen. Nun begibt sich die Enkelin auf die Suche nach dem Großvater. - Alle Figuren in diesem Roman zeichen sich durch differenzierte und genaue Zeichnung der Charaktere aus und tragen so zu vielen Spannungsbögen bei, die auch das gegenwärtige deutsch-amerikanische Verhältnis beleuchten.
Der erste Roman der 1971 geborenen Autorin sollte viele LeserInnen finden, denn sie überzeugt nicht nur mit ihrem Sujet, auch ihre Sprache ist bestechend.Rezensent: Christine Razum
Personen: Boehning, Larissa
Boehning, Larissa:
Lichte Stoffe : Roman / Larissa Boehning. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2007. - 324 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8218-0737-9 geb. : EUR 19.95
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