Filmen unter Goebbels.
Rezension
Der biographische Roman über den berühmten österreichischen Filmregisseur G. W. Pabst (1885-1967), der mit Greta Garbo drehte, hat drei Hauptteile: In "Draußen" geht es um sein Exil in den USA, in das viele Kulturschaffende ab 1933 geflohen sind. Wie in Torbergs "Die Erben der Tante Jolesch" wird geschildert, dass es dort für viele kaum möglich war, beruflich Fuß zu fassen - so auch für Pabst. Im Teil "Drinnen" kehrt er nach Europa zurück. In Österreich wird er vom Krieg überrascht. Er dreht dann einige dem Nazi-Regime passende Filme. Besonders widmet sich Kehlmann dem 1945 verschollenen „Der Fall Molander“. Zugleich leidet Pabst unter dem System und passt sich an. In "Danach" wird sein Leben und Arbeiten nach 1945 angerissen. Besonders beeindrucken die das Buch prägenden authentischen Dialoge. Die literarische Qualität des Werks, das einige Perspektivwechsel aufweist, zeigt sich auch darin, dass die Kapitel so kraftvoll sind, dass man fast jedes wie eine eigene Geschichte lesen kann.
Für die große Fangemeinde des Spiegel-Besteller-Autors und besonders für alle, die sich für die Geschichte des Stumm- und Tonfilms interessieren.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Kehlmann, Daniel
Kehlmann, Daniel:
Lichtspiel : Roman / Daniel Kehlmann. - Hamburg : Rowohlt, 2023. - 470 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-00387-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher