Ein Schuss aus Emanuels Waffe erlöst die schmerzgeplagte Käthe. Dem Täter wird der Prozess gemacht. Richter Joos zieht aus diesem Akt der aktiven Sterbehilfe Parallelen zum qualvollen Tod seines kleinen Sohnes.
Rezension
60 Jahre waren Käthe und Emanuel sich in Liebe zugetan. Mehrere sehr schmerzhafte Krankheiten zehrten lange an der Frau und ihrer ganzen Familie, Emanuel hat zwei Herzinfarkte hinter sich; ein gemeinsamer Tod schien beiden wie eine Erlösung. Der achtzigjährige Emanuel erschießt Käthe, den zweiten Schuss auf sich selbst vermag er nicht mehr abzufeuern. In einem Gerichtsprozess sollen nun Emanuels Motive herausgefunden werden. Dabei wird der vorsitzende Richter Joos schmerzlich an den qualvollen Tod seines 8-jährigen Sohnes vor vielen Jahren erinnert. Joos setzt alles daran herauszufinden, was hinter dem Gnadentod Käthes steckt. - Die Thematik "Tötung auf Verlangen" wurde mit äußerster Feinfühligkeit von der Autorin behandelt und in die Gedanken der beiden Ich-Erzähler, Emanuel und Joos, eingebettet. Die Schilderung von Käthes langem, qualvollen Leiden, dem Verzweifeln ihrer Kinder und dem Martyrium Emanuels gibt Anlass, unseren eigenen Lebensabend zu überdenken.
Dieser eindringliche, groß artig konzipierte Roman erfordert belastbare, erfahrene Leser. Unbedingt einstellen!Rezensent: Martina Mattes
Personen: Bronnen, Barbara
Bronnen, Barbara:
Liebe bis in den Tod : Roman / Barbara Bronnen. - Zürich : Arche, 2008. - 169 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7160-2380-8 geb. : EUR 18.00
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