Das bewegte Leben des franz. Galeristen Paul Rosenberg (1881-1959), der als Jude emigrierte und seine Sammlung an die Nationalsozialisten verlor.
Rezension
Anne Sinclair, die in die Schlagzeilen geratene Ehefrau von Daniel Strauß-Kahn, schreibt als mehrfach ausgezeichnete Journalistin und Enkelin des bedeutenden Galeristen Paul Rosenberg dessen Biographie. Selbiger eröffnete 1911 in Paris mit den noch unbekannten Künstlern Picasso, Braque, Matisse u. a. eine Galerie, die er mit den „sicheren“ Werken von Renoir, Degas und Rodin finanzierte. Als Jude emigrierte er 1940 nach New York. Während der deutschen Besatzung wurde seine Kunstsammlung von den Nationalsozialisten ausgeraubt und ging nur teilweise nach dem Krieg an ihn zurück. Anne Sinclair beschreibt detailliert und kenntnisreich mit vielen Hinweisen auf Briefe, Nachlässe und Dokumente das äußerst interessante Leben ihres Großvaters. Sie geht dabei thematisch vor, wobei das Kapitel „Paul und Pic“, das über Picasso, und die immensen Auswirkungen der deutschen Besatzer berichtet besonders lesenswert ist.
Nicht nur bei Lesern, die an dem Künstlerkreis und der Historie interessiert sind, wird die Biographie Aufmerksamkeit finden. Auch in Gesprächskreisen kann das Thema übergreifend behandelt werden.Rezensent: Annette Blanke
Personen: Sinclair, Anne Heber-Schärer, Barbara
Sinclair, Anne:
Lieber Picasso, wo bleiben meine Harlekine? : Mein Großvater, der Kunsthändler Paul Rosenberg / Anne Sinclair. Dt. von Barbara Heber-Schärer. - München : Antje Kunstmann, 2013. - 207 S. : Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-88897-820-3
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher