Despentes, Virginie
Liebes Arschloch Roman
Bücher

Alternder Autor und Schauspielerin schreiben sich Mails.


Rezension

Oscar und Rebecca haben mehr gemein, als eine Jugend in prekären Verhältnissen: Er, Schriftsteller, sie, gefeierte Schauspielerin, haben ihr besten Zeiten hinter sich, reichlich Erfahrung mit Drogen und sind beide halbentschlossen auf dem Weg in ein cleanes Leben. Oscar hat zudem einen #meetoo-Skandal am Hals und ein schwieriges Verhältnis zu seiner Tochter. Ein regelmäßiger, zunehmend ausufernder Mailverkehr entsteht, nachdem sich Oscar öffentlich despektierlich über die alternde Rebecca geäußert hat. Aus anfänglich rüden Beschimpfungen ihrerseits und heftigem Werbens seinerseits entsteh bald ein immer aufrichtiger werdender Austausch. Feminismus, die Jugend, das Altern sind nur einige Themen die dort verhandelt werden. Bald aber steht das Thema Drogensucht immer stärker im Mittelpunkt. Der Roman ist durchaus geistreich und auch mal gewitzt, verlor für mich aber recht schnell seinen Reiz.

Spannend scheint er mir vor allem für Menschen zu sein, die sich an intellektuellem Namedropping erfreuen können und solche, die dem Thema Drogenmissbrauch und –entzug ein gesteigertes Interesse entgegenbringen. Auf letzteres wird ausführlich und kenntnisreiche eingegangen.

Rezensent: Wiebke Mandalka


Personen: Despentes, Virginie Kronenberger, Ina Michaelis, Tatjana

Schlagwörter: Drogen Feminismus Briefroman #MeToo

Despentes, Virginie:
Liebes Arschloch : Roman / Virginie Despentes. Dt. von Ina Kronenberger u. Tatjana Michaelis. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2023. - 331 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-462-00499-1

Zugangsnummer: 44948
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher