Blick in das verschlossene Nordkorea, Erfahrungsbericht eines norwegischen Kulturbotschafters.
Rezension
10 Jahre lang reiste der norwegische Künstler und Regisseur Morten Traavik regelmäßig nach Nordkorea, um Kunstprojekte und Begegnungen zu realisieren. Durch die Freundschaft mit einem Mitarbeiter des Ministeriums gelang es ihm, in die Irrungen und Wirrungen dieses verschlossenen Landes einzudringen. Mit ganz eigenem, schrägen Humor beschreibt er den Alltag Nordkoreas und die alles durchdringende Ideologie - ohne sie zu verteidigen oder gar gut zu heißen. Doch ist für ihn Nordkorea nicht einfach Teil der "Achse des Bösen", es sind keine Verrückten, die es regieren. Stattdessen zeigt er die vielschichtigen Mechanismen auf, die hinter den Absurditäten des Alltags stecken. Doch seine subversiven Ideen - ein Rockkonzert mitten in Nordkorea! - bringen sowohl ihn als auch seine Kontaktleute in Gefahr und führen letztlich zum Abbruch der Beziehungen. Mit ungewöhnlichen Fotos und sehr persönlichen, humorvollen Beschreibungen ist dieses Buch ein Augenöffner und ein Lesevergnügen!
Für neugierige, politisch interessierte Leser, die sich von einer unkonventionellen Lektüre anregen lassen möchten. Hilfreich bei der Einordnung der Berichterstattung über Nordkorea.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Traavik, Morten Pluschkat, Stefan
Traavik, Morten:
Liebesgrüße aus Nordkorea : Ein Extremdiplomat berichtet / Morten Traavik. Dt. von Stefan Pluschkat. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 292 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-518-47053-4 kt. : EUR 18.00
Asien (einschl. Türkei) - Signatur: Ee Tra - Buch