Wawerzinek, Peter
Liebestölpel Roman
Bücher

Seit der gemeinsamen Zeit im Kinderheim ist das lyrische Ich seiner Lucretia bis zu ihrem Ende verfallen.


Rezension

Lucretia und ihr Petkowitsch - auf Abruf. Aus männlicher Perspektive wird deutlich, wie sich ein Leben am langkurzen Liebeszügel, in lustlastvoll bejahter oder nicht verneinter Unfreiheit anfühlen kann. Und es endet mit dem Tod der Geliebten nicht. Das Vergnügen beim Fabulieren, beim Reimverdrehen, bei der Lust an literarischen oder anderen kulturellen Anspielungen kann auf mehreren Ebenen faszinieren. Die Protagonisten bleiben unfassbar hinter dem Spiel aus Nähe und Distanz. Wie ein Selbstschutz wirken die Hüllen an Belesenheit, die kunstvoll über den Abgründen schweben, um immer wieder brutal Abgründe freizulegen. Der Titel und auch das Motto von Márquez sind perfekt gewählt für dieses autobiographisch anmutende (?) Buch, das allen Erfahrenen in dieser Liebesfrage aus dem Herzen sprechen, bei allen anderen eher Erstaunen oder Befremden auslösen wird.

Für Liebhaber*innen der literarischen Anspielungen, Sprachakrobatik und Erinnerungen an Kindheitsreime wie glücklichunglücklich Verliebte.

Rezensent: Frauke Thees


Personen: Wawerzinek, Peter

Schlagwörter: Liebe Schmerz Hörigkeit

Wawerzinek, Peter:
Liebestölpel : Roman / Peter Wawerzinek. - Köln : Galiani Berlin, 2019. - 299 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86971-152-2

Zugangsnummer: 40311
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher