Missglücktes Plädoyer für die "innere Haltung des vernunftbegabten Optimisten".
Rezension
Christoph Keese - Wirtschaftswissenschaftler, Publizist und als solcher einer der Mitbegründer der "Financial Times Deutschland" - nimmt die Leser*innen mit auf einen Parforce-Ritt durch die neuesten Entwicklungen der Energie-, Kommunikations-, Medizin- und Mobilitätstechnologie. Sein Buch versteht er als Plädoyer für die "innere Haltung des vernunftbegabten Optimisten". Diese innere Haltung sieht er vor allem in solchen Unternehmer*innen wirken, die als "Life Changer" einem unbedingten Fortschrittsoptimismus anhängen. Tesla-Chef Elon Musk ist dafür ein Prototyp. Über Binsenweisheiten und anekdotische Schilderungen aus unterschiedlichen Industriezweigen kommt dieses Buch nicht hinaus. Der unbedingte Fortschrittsoptimismus, den Keese vertritt, wirkt an vielen Stellen unfreiwillig komisch. Die Leser*innen erhalten, wenn schon keine Erkenntnisse zu den drängenden Zukunftsfragen, so doch einen ernüchternden Einblick in die Gedankenwelt primitiven Fortschrittsglaubens. Auf die Anschaffung kann deshalb getrost verzichtet werden.
Rezensent: Thomas Hardtke
Personen: Keese, Christoph
Keese, Christoph:
Life Changer - Zukunft made in Germany : Wie moderner Erfindergeist unser Leben verändert und den Planeten rettet / Christoph Keese. - München : Penguin, 2022. - 336 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-328-60247-7 geb. : EUR 24.00
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Signatur: Se Kee - Buch