Dreißig Minuten Busfahrt - zehn Fahrgäste - zehn Geschichten.
Rezension
"Zehnmal beginnt halb acht eine Geschichte, zehnmal ist sie Punkt acht zu Endeà Dazwischen vergehen die immer selben dreißig Minuten und könnten doch verschiedener nicht sein". Alle zehn Personen, die dabei sind, erleben sie anders, während Enno mit dem Bus 912 die Haltestellen anfährt. In zehn Kapiteln erzählt Thilo Reffert zehn individuelle Geschichten, knüpft sie peu à peu lächelnd zusammen. Da sind Leon mit seiner Schüssel voller Geburtstags-Muffins, Tami, die sonst mit dem Rad fährt, Nuno, der die alte Freundschaft mit Leon neu knüpft; da sind Uland, der sich fort wünscht, die Babyschwester, die die Muttermilch leid ist, und ihre Mutter; da sind der von der Nachtschicht übermüdete Ansgar, die alte Ida und dann noch ein Mops vor dem und fliegende Muffins im Bus, heimliche Nascher à Momentaufnahmen einer Alltags-Busfahrt sind es. Locker erzählt, komisch im Detail, doch psychologisch ausgelotet sind sie ein kunstvolles Stück Literatur, das den Blick für fremdes Erleben weitet.
Die Geschichten laden ein zum Nachdenken und zum Gespräch über eigenes und fremdes Leben und Erleben, Wesensart und Zusammenhänge. Heitere, hintersinnige Lektüre für alle ab 8.Rezensent: Heide Germann
Personen: Reffert, Thilo
Reffert, Thilo:
Linie 912 / Thilo Reffert. Ill. von Maja Bohn. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2018. - 107 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-95470-201-5 geb. : EUR 13.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Ref - Buch