Linkslesestärke statt Rechtschreibschwäche oder wie lange kann man sich im dicksten "Schlamm-Assel" bewegen?
Rezension
Beim Buchstabendrehen ist Mira eine große Wortakrobatin, mit ihrem längsten Freund, der Name tut hier nichts zur Sache, wetteifert sie um "Aschennuttel", "Hau Frolle" oder "Die Hilden Wühner". Als in der Siedlung neue, "Sindbad-Tische" Nachbarn einziehen, befreundet sich Mira mit dem gleichaltrigen Mädchen. Doch in der Schule wird ihr die Neue schnell ausgespannt, denn Mira hat ein Problem: sie kann sich keine Namen merken, schwierige Wörter schreibt sie in Lautschrift und ihre Diktate sind so rotstiftrot, als hätte sie sich beim Schreiben in den Finger geschnitten. Obwohl Mira deshalb zunehmend gemobbt wird, will sie nicht petzen und wehrt sich mit Gewitztheit und Schläue. Ihre krass und spannend erzählte Geschichte sorgt für Lesespaß und sensibilisiert zugleich für ihre (beinahe) aussichtslose Lage. Zahlreiche Buchstabendreher, lautsprachlich geschriebene Begriffe, die teilweise noch zusätzlich als Bilderrätsel verschlüsselt sind, inspirieren zu einem kreativen Umgang mit Sprache.
Ein humorvolles und gleichzeitig wichtiges Buch, das Grundschülern nützt, (Rechtschreib-) Schwächen zu verstehen und besonders denen hilft, die verstanden werden wollen.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Janotta, Anja
Janotta, Anja:
Linkslesestärke : Oder Die Sache mit den Borten und Wuchstaben / Anja Janotta. Ill. von Stefanie Jeschke. - München : cbt, 2015. - 235 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-570-16339-9 geb. : EUR 12.99
Erzählungen 6-8 Jahre - Buch