Essays über die Geschichte des südamerikanischen Fußballs und dessen soziokulturelle Wurzeln.
Rezension
Pelé, Garrincha, Maradona, Messi – Brasilien und Argentinien haben die größten Solisten in der Geschichte des Fußballs hervorgebracht. Ballzauberer, Virtuosen, die für die Schönheit des Spiels stehen. Olivier Guez feiert in seiner ungemein kenntnisreichen Essay-Sammlung nicht nur diesen fintenreichen und trickreichen Fußball, sondern erklärt ihn auch aus der Geschichte der beiden Länder heraus, etwa wenn er erzählt, dass die schwarzen Spieler das Dribbeln entwickelten, um den nicht geahndeten Tritten der weißen Verteidiger zu entgehen. Fußball hat in Südamerika einen völlig anderen Stellenwert als in Europa, er ist tief in Kultur und Gesellschaft verwurzelt, spiegelt sie geradezu wider. Guez arbeitet dies mit präziser Sprache wunderbar heraus, lässt dabei auch Schriftsteller und Philosophen zu Wort kommen. „Lob des Dribbelns” beschreibt somit nicht nur den Mythos des südamerikanischen Fußballs, sondern bietet auch ungemein lehrreiche Einblicke in die koloniale und jüngere Geschichte Brasiliens und Argentiniens. Klare Leseempfehlung für Fußball-Fans.
Geeignet für Fußball-Begeisterte mit Interesse für Geschichte und Kultur Südamerikas.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Guez, Olivier Denis, Nicola
Guez, Olivier:
Lob des Dribbelns : Über den Mythos des südamerikanischen Fußballs / Olivier Guez. Dt. von Nicola Denis. - Berlin : Aufbau, 2022. - 175 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-351-03972-1
Sport - Signatur: Rb - Bücher