Lola, eine junge Frau in Paris, hat eine Affäre nach der anderen, bis plötzlich Dove in ihr Leben tritt.
Rezension
Nach nicht verarbeiteten Traumata verliert Lola sich in den schwarzen Tiefen ihres Inneren und nutzt Sex mit Männern als Mittel um ihren Dämonen zu entkommen. Aufgetakelt zieht sie durch Paris und sucht sich ihre Beute, der sie nach dem Sex einen Fingernagel abknipst und diesen als Trophäe mit nach Hause nimmt. Da ihre Begegnungen sich oft als gefährlich und erniedrigend entpuppen, ist Lola erstaunt und glücklich als sie tatsächlich wieder so etwas wie echte Zuneigung für ihren Nachbarn Dove empfindet und sogar die Fingernägel für eine gewisse Zeit vergessen kann. Julie Estèves Debütroman zeichnet sich durch einen ungewöhnlich harten und dennoch fesselnden Schreibstil aus. Mit Lola entwirft sie eine Frauenfigur, die in kein vorhandenes Schema passt, mit den Klischees der heutigen Zeit spielt und auf deprimierende Weise in der Gesellschaft unterzugehen scheint.
Flott zu lesende zeitgenössische Literatur, die Aufgrund der Schilderungen von (sexualisierter) Gewalt und Obszönitäten nicht für alle Leser_innen geeignet ist.Rezensent: Rosa Bömelburg
Personen: Estève, Julie Kolb, Christian
Estève, Julie:
Lola : Roman / Julie Estève. Dt. von Christian Kolb. - Reinbek : Rowohlt, 2017. - 156 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-09094-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher