Was passieren kann, wenn man ein Faultier zum liebsten Haustier erklärt.
Rezension
Die junge Ich-Erzählerin des Bilderbuches wünscht sich nichts sehnlicher als ein eigenes Haustier. Aber ihre Mutter ist dagegen; kein Vogel, Kaninchen oder gar dressierter Seehund kommt ihr ins Haus. Allerdings lässt sie sich zu guter Letzt auf einen Kompromiss ein: „Du kannst jedes Tier der Welt haben, solange es nicht ausgeführt, gebadet oder gefüttert werden muss.“ Mit Hilfe der Schulbibliothekarin findet das Mädchen dann tatsächlich ein Haustier, das alle Bedingungen erfüllt: ein Faultier namens Lucky. Lucky entwickelt sich prächtig, wie ein richtiges Faultier eben: er schläft und schläft und schläft - kann kaum Spiele und ist alles in allem sehr pflegeleicht. Als allerdings am Wochenende Mary Potts aufkreuzt, ist es mit dem Glück vorbei. Lucky hält keinem Vergleich mit anderen Haustieren stand und so versucht das Mädchen, aus Lucky etwas zu machen, was nicht in ihm steckt - bei einer Faultier-Vorführung klappt fast nichts. Aber vielleicht muss das ja auch gar nicht, dämmert der Erzählerin irgendwann, um am Ende zu dem Schluss zu kommen: Du bist goldrichtig, Lucky!
Das Bilderbuch ist originell und witzig illustriert. Sich-Vergleichen, Leistungsdruck und hohe Erwartungshaltungen an sich selbst und andere sind Themen des Bilderbuches. Und die Botschaft, die das Faultier vermittelt, lautet: steh zu dir und deinen Fähigkeiten, lass dich nicht verbiegen, sei achtsam und entschleunige dein Leben!
Rezensent: Margot Haffke
Personen: Birkenstädt, Sophie Appelhans, Chris Offill, Jenny
Lucky! / Jenny Offill. Ill. von Chris Appelhans. Dt. von Sophie Birkenstädt. - Hamburg : Aladin, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. -
ISBN 978-3-8489-0104-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher