Historiker Josef Maria Stachelmann hat seine Habilitation glänzend bestanden, und auch seine Beziehung mit Anne läuft störungsfrei. Doch dann fallen Schüsse an der Hamburger Universität, Schüsse auf Stachelmann.

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Rezension

Der Historiker bleibt unverletzt und begreift allmählich, dass der Schütze ihn mit Absicht verfehlt hat. Als dann noch eine Rufmordkampagne im Internet gegen ihn beginnt, verliert sich Stachelmann in einem Labyrinth der Angst. Er versteht nur, dass es um seine Arbeit über das KZ Buchenwald geht. Irgendetwas darin stört irgendjemanden. So sehr offenbar, dass er deswegen schießt und mordet. Das Opfer ist eine Studentin. Musste sie sterben, weil sie das Rätsel um den mysteriösen Schützen gelöst hatte? Stachelmann bleibt keine Wahl. Er entschließt sich, den Täter auf eigene Faust zu suchen. - Mit „Lüge eines Lebens“ legt Christian von Ditfurth bereits seinen vierten Stachelmann-Krimi vor. Und wieder muss die Hauptfigur – wie ihr Schöpfer Historiker – sich mit geschichtlichen Hintergründen herumschlagen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Das ist über lange Strecken trefflich geschrieben, liest sich interessant und ist auch wegen Stachelmanns allzu menschlichen Schwächen recht unterhaltsam. Wie in den vorherigen Geschichten hat die von Selbstzweifeln geplagte Hauptfigur auch mit Beziehungsproblemen zu kämpfen – und auch in diesem Falle sieht ein richtiges Happy-End anders aus. Aber dann wirkt die abschließende Klärung des Kriminalfalles doch etwas arg konstruiert, was das über weite Teile des Buches andauernde gespannte Lesevergnügen zum Schluss etwas schmälert.

Interessante Hauptfigur, eine spannende Handlung und lesenswerte Bezüge zur neueren deutschen Geschichte – trotzdem sollte den vorherigen Stachelmann-Geschichten („Mann ohne Makel“, „Mit Blindheit geschlagen“ und „Schatten des Wahns“) der Vorzug gegeben werden.

Rezensent: Klaus Frieling

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Personen: Ditfurth, Christian v.

Schlagwörter: Geschichte Nationalsozialismus Universität