Ein Auftakt zum großen Hör-Conrady.

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Rezension

Viele Gedichte werden die Hörerinnen kennen - manche vielleicht auswendig. - Die CD beginnt mit dem mittelhochdeutschen "Du bist min" (unbekannter Verf.) und endet nach ca 70 Min. in der Neuzeit mit „Begriff“ von Ann Cotten (*1982). Dankenswerter Weise reihen sich die Gedichte ohne musikalische Überleitung aneinander, sodass die HörerInnen dem jeweiligen Klang der Sprache konzentriert folgen können. Die SprecherInnen sind zumeist bekannte SchauspielerInnen, was nicht bedeutet, dass sie alle LYRIK sprechen können. Einige junge Sprecher sind eindrucksvoll und die weiblichen Stimmen sind überzeugend.
Die CD macht Lust auf die komplette Vertonung des von Karl O. Conrady herausgegebenen Standardwerkes „Der große Conrady. Das Buch deutscher Gedichte von den Anfängen bis zur Gegenwart“. Der „Hör-Conrady“ ist das größte Lyrik-Projekt Deutschlands: Rund 1100 Gedichte aus 900 Jahren von mehr als 460 DichterInnen wurden von 14 SprecherInnen eingelesen: Corinna Kirchhoff, Ulrich Matthes, Rosel Zech, Jürgen Holtz, Sophie Rois, Jürgen Hentsch, Christian Brückner, Hanns Zischler, Donata Höffer, Samuel Weiss, Sebastian Rudolph, Alexander Khuon, Sandra Hüller und Matthias Habich. „Lauter Lyrik - Der Hör-Conrady“ ist bei Patmos erschienen. Die Sammlung umfasst 21 CDs mit einer Laufzeit von insgesamt ca. 25 Stunden. (ISBN 978-3-491-91258-8). Sie wird finanzkräftigen Büchereien sehr empfohlen. Alle anderen greifen auf die oben besprochene „Schnupperausgabe“ zurück.

Es ist lohnend, sich an Lyrik aus 900 Jahren zu erfreuen, auch um das Wunder "Deutsche Sprache" zu bestaunen.

Rezensent: Christine Razum

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Personen: Conrady, Karl Otto Brückner, Christian Hentsch, Jürgen

Schlagwörter: Lyrik