Interpretation der zentralen reformatorischen Thesen aus unterschiedlicher konfessioneller Perspektive.
Rezension
Die Furcht vor Hölle, Tod und Teufel war auch Martin Luther nicht fremd. Mit seiner reformatorischen Erkenntnis habe er „die eigene Angst beruhigt und den Glauben als Sprung in das Vertrauen entdeckt“, heißt es im Vorwort des Buchs „Luther gemeinsam betrachtet“. Auch wenn sich existenzielle Herausforderungen heute anders darstellen als noch vor 500 Jahren, lohnt es sich nach wie vor, über sie nachzudenken. Diesen Versuch unternimmt Nikolaus Schneider, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, zusammen mit dem Benediktinermönch Anselm Grün. Den Ordensmann und den Sozialethiker verbindet mehr als sechs Jahrzehnte bewussten Christseins und religiöser Suche. Beide sind tief in ihrer konfessionellen Tradition verwurzelt. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf die Fragen, mit denen Luther die Spaltung, aber auch eine Erneuerung der Kirche herbeigeführt hat. Das macht den Reiz des intensiven Gesprächs aus, das die beiden Hörfunkjournalisten Klaus Hofmeister und Lothar Bauerochse in eine lesenswerte Buchversion gebracht haben. Herausgekommen ist eine zeitgemäße Interpretation der zentralen Thesen Luthers – inspirierend, persönlich und konfessionsübergreifend.
Gerne empfohlen, für theologisch und reformationsgeschichtlich Interessierte. Auch für (ökumenische) Gesprächskreise, Erwachsenenbildung und Gemeindearbeit gut geeignet.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Grün, Anselm Schneider, Nikolaus Bauerochse, Lothar Hofmeister, Klaus
Grün, Anselm:
Luther gemeinsam betrachtet : Reformatorische Impulse für heute / Anselm Grün u. Nikolaus Schneider. Hg. von Lothar Bauerochse u. Klaus Hofmeister. - Münsterschwarzach : Vier-Türme-Verl., 2017. - 207 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7365-0046-4
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