Bergmann, Michel
Machloikes Roman
Bücher

Ein humorvoller Blick auf jüdisches Leben in Frankfurt zu Beginn der 50er Jahre.


Rezension

"Machloikes" ist die Fortsetzung des Romanes "Die Teilacher" (Arche 2010), in dem Bergmann, selbst Kind jüdischer Eltern, jüdisches Leben im Frankfurt der Nachkriegszeit thematisiert. "Machloikes" (d.h. Durcheinander, Zwiespalt, Zwist) beginnt im Jahr 1953. Zwei Erzählstränge halten den Roman, der Personen und Motive gern schlaglichtartig streift und wieder fallen lässt, zusammen. Da ist einmal die (Liebes-)Geschichte des Jugendlichen Alfred, der zwischen den Lebenswelten der Juden, der amerikanischen Besatzer und der Deutschen nach einer nach vorn weisenden Identität sucht. Und da ist die in die Nazizeit zurückführende Geschichte von Robert Fränkel, der von den Amerikanern verhört wird, weil er sooft in Akten der SS auftaucht. Dabei sollte er doch nur dem Führer das Witze-Erzählen beibringen. Bergmann findet einen leichten Erzählton voller Humor und Witz, der die entsetzlichen Fakten und viele ernste Fragen nicht ausspart, aber gerade durch seine Komik erst recht aufhorchen lässt.

Dem Autor gelingt es, gute Sachkenntnis und erzählerische Fiktion zu einem dichten, berührenden Spannungsbogen zu verknüpfen. Unbedingt lesen!

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Bergmann, Michel

Schlagwörter: Deutschland Juden Nachkriegszeit

Bergmann, Michel:
Machloikes : Roman / Michel Bergmann. - 1. Aufl. - Zürich : Arche, 2011. - 325 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7160-2666-3

Zugangsnummer: 29176
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher