Da auf dem Planeten Membawemba die Feste ausgegangen sind, will Mali auf der Erde neue suchen und besucht Kinder diverser Religionen.
Rezension
Diese Geschichte ist dermaßen konstruiert, dass alle gute Absicht dahinter und die laut Einband eingeholte Zustimmung von sieben religiösen Gemeinschaften das nicht ausgleichen kann. Das außerirdische Wesen Mali, das auf der Erde nach neuen Festen sucht, weil sie auf dem Heimatplaneten ausgegangen (!) sind, sieht wie ein Mensch mit merkwürdiger Frisur aus, sein Begleiter Mäh ist ein Schaf mit Propellern am Körper. Buddhisten, Jesiden, Juden, Daoisten, Hindus, Sikhs, Zoroastrier, Muslime und Christen haben ihre Feste, soviel lernen wir (wenn wir es nicht schon wussten). Weihnachten etwa ist die Geburt von Jesus. „Jesus hat sehr viel Gutes getan und sich für die Menschen geopfert. Deswegen feiern wir seine Geburt mit der ganzen Familie.“ Ob die Erklärungen der anderen Feste ähnlich fragwürdig sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Am Ende erkennt Mali, dass man „etwas glauben muss“, um eines der wunderbaren Feste wirklich mitfeiern zu können (aber wozu dann das ganze Buch?). Darum können die Kinder, die dieses Buch lesen sollen, über den zu jeder Religionsgemeinschaft eingedruckten QR-Code Informationen einholen (empfohlen ist das Buch ab 6 Jahren) – das hinten abgebildete Beispiel einer Information zum Islam ist aber nun ganz sicher für Achtjährige kaum verständlich (außer sie kennen Begriffe wie „monotheistisch“ oder „empirisch“).
Von dem Buch geht zudem ein sehr unangenehmer Geruch aus (das ist aber nicht der Grund für die Bewertung).
Rezensent: Griet Petersen
Personen: Wolf, Wilma
Wolf, Wilma:
Mali und Mäh : Mali will auch an etwas glauben / Wilma Wolf. - Berlin : Holm, 2017. - 32 S. : überw. Ill. ; 17 cm
ISBN 978-3-946793-19-9
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher