Die Freundschaft zwischen zwei heranwachsenden Mädchen unterschiedlicher Herkunft und Prägung.
Rezension
Italien, zur Zeit Mussolinis. Francesca, ein Mädchen aus gutbürgerlichem Haus, mit einer Mutter, die auf Äußerlichkeiten und Etikette bedacht ist, und einem Vater, der für seine Firma alles einsetzt, ist fasziniert von Maddalena, die von allen im Ort nur Malnata genannt wird, die Ungezogene. Ihr wird nachgesagt, dass sie nur Unheil bringe und dass sie sogar den Tod ihres Bruders und den ihres Vaters provoziert habe. Barfuß und schmutzig trotzt sie beinahe allen Konventionen, begeht kleine Gaunereien, treibt sich mit Jungen am Fluss umher und ist drahtig und sportlich. Natürlich wird Francesca der Umgang mit ihr verboten, aber sie findet Wege, sich über das Verbot hinwegzusetzen und sich mit ihr anzufreunden. Durch Maddalena lernt sie allmählich, die Lügen der Erwachsenen zu erkennen und ihnen zu misstrauen. Schließlich rebelliert auch sie gegen die Rollenerwartung der Männer, gegen militaristisches Denken und gegen Scheinheiligkeit. Der Preis, den beide dafür zu zahlen haben, ist jedoch hoch. – Ein sehr spannender, gut zu lesender Roman.
Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Salvioni, Beatrice Nattefort, Anja
Salvioni, Beatrice:
Malnata : Roman / Beatrice Salvioni. Dt. von Anja Nattefort. - München : Penguin, 2024. - 269 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-328-60271-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher