Betrachtungen und kritische Anmerkungen des 87-Jährigen in 33 Abschnitten.
Rezension
Zornige alte Männer haben nichts zu fürchten und sagen darum offen, was sie denken - wie Erich Loest und Dieter Hildebrandt hinterlässt Joachim Fuchsberger hier ganz persönliche subjektive Gedanken zu Alltag und Zeitgeschehen, im Februar beendet. Mit "gelassener Heiterkeit, angemessenem Zorn oder altersbedingtem Unverständnis" kommentiert er Politik und Medien-Manipulation, erinnert die Kindheit, den Kriegseinsatz und Vaterdasein, schildert Erlebnisse aus Australien und mit einigen Talkshow-Gästen. Und beschreibt bitter humorvoll den körperlichen Verfall mit "innerem Ersatzteillager" und den Folgen von Entwässerungstabletten. Zutiefst anrührend und liebevoll die Zeilen zu seiner Frau, "Regierung, Navigator" und haltgebende Kraft. Seine Zweifel am Glauben, die Auseinandersetzung damit führten ihn zu einem Interview mit Radio Vatikan. Er war kein Schriftsteller, aber "Blackys" Gedanken werden viele Reifere (auch unter 87) ansprechen, interessieren und zu eigenen Betrachtungen anregen.
Kaleidoskopartig aufgeteilt, lässt sich jedes Kapitel einzeln (vor-)lesen. Der Schriftgrad ist hervorragend augenfreundlich. Sehr empfohlen!Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Fuchsberger, Joachim
Fuchsberger, Joachim:
Zielgerade / Joachim Fuchsberger. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2014. - 224 S : 22 cm
ISBN 978-3-579-06650-9 geb. : EUR 19.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch