Ausgerechnet die stille Anna und der aggressive Flüchtlingsjunge Tariq erleben zusammen ein spannendes und gefährliches Abenteuer.
Rezension
Zufällig treffen Anna und Tariq an der Waldwiese bei den beiden Arbeitspferden aufeinander. Anna spricht eigentlich nicht mit Fremden. Tariq, der in einem Heim lebt, fürchtet, dass sein älterer Bruder Jamal wieder zurückgeschickt wird nach Afghanistan und in die Hände der Taliban fällt. Er träumt davon, auf dem Rücken eines Pferdes mit dem Bruder in die Freiheit zu reiten. Zwischen den scheinbar so unterschiedlichen Kindern und den Pferden entwickelt sich ein besonderes Verstehen, das alle Sprachbarrieren überwindet. Nun begleitet Anna Tariq auf der Suche nach Jamal. Gemeinsam trotzen sie mit den Pferden Gefahren wie Gewittern und Flussüberquerungen. Die entstehende Freundschaft und gegenseitige Hilfe und die fast magische Verbindung zwischen den Protagonisten, Kindern und Pferden, lässt die Ängste zurückweichen.
Den Hintergrund der sehr spannenden Reise bildet die Verarbeitung des Todes eines Elternteils sowie die beängstigende Situation in Afghanistan unter Herrschaft der Taliban. Das ist viel Stoff, der aber nicht auserzählt wird, sondern in den Ängsten der Kinder sichtbar wird.
Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Michaelis, Antonia Ceccarelli, Simona M.
Michaelis, Antonia:
Manchmal muss man Pferde stehlen / Antonia Michaelis. Ill. von Simona M. Ceccarelli. - Hamburg : Oetinger, 2022. - 284 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7512-0028-8
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher