Labatut, Benjamín
Maniac Roman
Bücher

Wissenschaftliche Träume und Albträume.


Rezension

Das Buch erzählt von wissenschaftlichen Denker:innen des vergangenen Jahrhunderts. Es beginnt bei John von Neumann - einem der Väter der Atombombe, Erfinder der Spieltheorie und Pionier der künstlichen Intelligenz. Das anfangs sehr aufschlussreiche Buch lässt im letzten Viertel aber stark nach. Der Autor beschreibt hier das Spiel des russischen Schachmeisters Garri Kasparow 1997 gegen einen Schachcomputer. Noch ausschmückender wird dann die Erzählung über ein Go-Turnier des südkoreanischen Meisters Lee Sedol gegen einen selbstlernenden Go-Computer. Diese Wettkämpfe sind zwar sehr spannend wiedergegeben, jedoch kommt die Frage auf, was der Autor mit dieser langen Darstellung der Spiele bezweckt. Weiter wird auf das Thema künstliche Intelligenz in neuerer Zeit nämlich gar nicht eingegangen, obwohl man bei den Fragen auf der Buchrückseite "Wie bald werden die Maschinen uns Menschen abschaffen?" und "Können wir Menschen unser Verschwinden doch noch verhindern?" doch mehr erwartet, als nur eine Beschreibung von künstlicher Intelligenz im Bereich der Brettspiele.

Ein kurzweiliges Buch über Entwicklungen in der Wissenschaft im letzten Jahrhundert, das aber nicht besonders auf die heutige Zeit eingeht.

Rezensent: Benjamin Brokmeier


Personen: Labatut, Benjamín Brovot, Thomas

Schlagwörter: Physik Geschichte Wissenschaft Informatik

Labatut, Benjamín:
Maniac : Roman / Benjamín Labatut. Dt. von Thomas Brovot. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 397 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-518-43117-7

Zugangsnummer: 46182
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher